In Deutschland hat sich in den vergangenen Jahrzehnten die Geburt im Krankenhaus als "Normalfall" etabliert. hier stehen die technischen Möglichkeiten der modernen Geburtsmedizin zur Verfügung, von der kontinuierlichen Herztonüberwachung über die Gabe von schmerzlindernden oder wehenfördernden Medikamenten bis hin zur operativen Geburt mit anschließender intensivmedizinischer Versorgung von Mutter und Kind. Zugleich haben sich die Kliniken für die Bedürfnisse und Wünsche der Frauen geöffnet: dies zeigt sich in der Ausstattung des Kreißsaals oder in der Initiative "Babyfreundliches Krankenhaus".
Eine normale Geburt kann und darf eine Hebamme eigenverantwortlich leiten. Trotzdem wird sie zur Geburt die Ärztin/den Arzt hinzuziehen. Sollten sich Komplikationen abzeichnen oder die Gabe von Medikamente notwendig werden, ruft sie sofort die Ärztin/den Arzt hinzu. In jedem Fall bleibt die Hebamme an der Seite der Gebärenden und assistiert der Ärztin/dem Arzt bei eventuellen medizinischen Eingriffen.